Diese Hand begegnet mir in meinem Alltag in den unterschiedlichsten Formen und Varianten: Jesus, Familie, Freunde, Nachbarn, Gemeinde, Tänzer/innen, Mentoren, ja sogar Tiere oder die Natur an sich, können ein Stück weit mein Vertrauen in die Welt und mich stärken.
Ich weiß aber auch selber nur zu gut, dass es Situationen im Leben gibt, die mein – und vielleicht auch dein – Vertrauen schmälern und ins Wanken bringen können. Und heute mag ich dir einfach einmal sagen: I feel you. Ich verstehe dich. Ich verstehe, dass es saumäßig schwer sein kann, verloren gegangenes Vertrauen wieder zu finden oder zu stärken.
- Vielleicht ist in deinem Leben ja gerade erst eine wichtige Beziehung zu Bruch gegangen
- oder du wurdest in der letzten Zeit sehr verletzt, verlassen oder gar gedemütigt?
- Läuft es in der Schule oder im Job gerade nicht gut oder weißt du einfach nicht so genau was du mit deinem Leben anfangen sollst?
- Vielleicht hast du ja auch versagt, ein paar Fehler gemacht und fühlst dich jetzt schlecht, schuldig oder schambehaftet?
Da kann ich dann sehr gut nachvollziehen, dass es schwer sein kann, sich mit sich selber, den Mitmenschen und der Welt wieder wohlzufühlen.
Da gibt es doch all diese (persönlichen) Krisen…
Leider ist es ein Teil unseres Lebens, dass es die kleinen und großen Probleme oder Katastrophen einfach gibt. Wir leben in keiner verkitschten Hollywood-Welt, in der das Leben immer happyclappy und easypeasy ist. Auch wenn wir uns das manchmal noch so sehr wünschen oder einreden. Leider bleibt es, meiner Meinung nach, ein Teil unseres Daseins, dass uns immer wieder einmal Menschen begegnen werden, die vielleicht irgendwie doof, verletzend oder schädlich für uns sein können oder umgekehrt Menschen, denen wir selbst nicht gut tun. Dass es Krankheiten gibt oder finanzielle Schwierigkeiten. Liebeskummer, Mobbing, Lästereien, Gewalt, Armut, Klimakatastrophen, usw. Das alles ist – so sehr wir es uns auch wegwünschen – (noch) ein Teil unserer Welt. Und wenn du unter solchen Umständen leidest oder gelitten hast, dann darf das schmerzen und Zeit brauchen. Gerade weil ich selber auch schon so manches Tal durchschritten habe, möchte ich dir hiermit 100%ig versprechen: Du bist nicht allein damit. Vermutlich wir alle nicht.
Ich verstehe so gut, dass in solchen Zeiten vielleicht Selbstzweifel an dir nagen und es schwer sein kann, sich wieder aufzurappeln, sich zurück zu kämpfen, an sich selbst und seinen Platz in der Welt zu glauben. Und ich verstehe auch, dass du vermutlich überhaupt keinen Bock auf mein Gelaber hast und am liebsten einen Schuh nach mir werfen würdest, wenn dein Leben gerade sehr hart ist. Ja wirklich, auch das kann ich verstehen. Deswegen sitze ich ja hier, statt direkt vor deiner Nase. 😉
Das ist eben genau der Punkt mit dem Leid und den Krisen: Sie drücken uns nieder, machen uns klein, hauen uns aus den Latschen. Und ich finde es wirklich verständlich, dass man vielleicht auch mal angenervt ist, wenn man einfach umgehauen wird. Ich sag ja: I feel you!
Vertrauen ist der Schlüssel
Immer wenn ich mir bewusst mache, dass es diese perfekte Welt und ein perfektes Leben ohne Probleme eigentlich nicht so wirklich gibt – zumindest jetzt (noch) nicht – dann lasse ich meine Erwartung davon auch irgendwie ein Stück weit los. Dann komme ich vom Stillstand ins Handeln. Und dann kann ich schwebend ins Vertrauen fallen, statt mich an Illusionen festzuklammern.
Ins Selbstvertrauen à la:
- Ich kann und werde Lösungen finden, auch wenn mir das Leben die Tür vor der Nase zugeschlagen hat.
- Ich kenne meine Begabungen, Talente, Fähigkeiten, Stärken und auch meine Begrenzungen und handle entsprechend.
- Ich unter- und überfordere mich nicht.
- Mein Wert und meine Würde sind auch durch Krisenzeiten hindurch unveränderbar.
Ins Vertrauen in andere Menschen à la:
- Ich rede mit vertrauenswürdigen Menschen über meine Gefühle, meine Fragen, mein Scheitern und meine Träume.
- Ich darf und kann nach Hilfe fragen.
- Ich brauche den Kontakt zu anderen Menschen und suche aktiv danach.
- Ich glaube daran, dass ich mit einem starken Life-Team weiter komme als allein.
Ins Vertrauen in Gott oder das Leben und die Welt an sich à la:
- Ich habe einen Platz im großen Buch des Lebens und bin Teil einer Geschichte, die größer ist als ich selbst.
- Es gibt einen Gott, der mich liebt, mich hier gewollt hat und mich stärkt.
- Ohne mich fehlt ein Stück.
- Auch im Tal kann die Sonne scheinen.
Das alles hilft mir, mir immer wieder klarzumachen, dass es einen Sinn gibt, einen Grund warum ich da bin. Dass mein Leben hier nicht umsonst ist. Und das lässt mich vertrauen
Und die Moral von der Geschicht:
Vertrauen ist ein kostbares Gut. Es wächst und gedeiht über die Zeit.
Es ist wertvoll und nur in gute Hände abzugeben.
Es hebt mich nach oben, wenn ich Gott, mir, anderen und der Welt vertrauen kann.
Und ja, ich habe Vertrauen in mich.
Ins Leben. Und meine Mitmenschen.
Ich habe Vertrauen darauf, dass ich einen Platz in dieser Welt und immer genug Menschen habe, die hinter mir stehen oder mich auch einmal fangen, wenn ich falle.
Und auch wenn ich dir deinen Schmerz nicht abnehmen und den Sturm, der in Krisenzeiten in dir tobt, nicht stillen kann, so gebe ich uns beiden jetzt einfach trotzdem mal einen besonderen Tipp:
Lass uns unseren Blick vom schwarzen Fleck auf unserer Leinwand einfach mal abwenden. Lass uns jetzt auch mal wieder die noch weißen Stellen anschauen, die es auf unserem Gemälde noch zu bemalen gibt und auch all die bunten Farben betrachten, die wir bisher schon auf unser Bild und in die Welt gezaubert haben.
Damit wir das Abenteuer Leben nämlich alle gemeinsam gut auf die Kette bekommen, brauchen wir nämlich irgendwann diesen Perspektivwechsel.
Sandra
Hey, ich bin Sandra, leidenschaftliche Schreiberin und Gründerin von Werk.Schätzend. Ich liebe es mit Worten und Buchstaben zu spielen. Wenn ein Text darüber hinaus jemand anderes ermutigen oder inspirieren kann, freue ich mich besonders. Wie das praktisch aussieht, kannst Du Dir auf meiner Homepage anschauen:
